Gesundheit

Top Tipps: Wie man sicher wandert

2020 war ein Jahr, das unser Leben durch den Covid-19-Virus stark veränderte. Die Regierungen änderten die Art und Weise, wie wir miteinander umgingen, Grenzen wurden geschlossen und Lockdowns wurde zur Norm. In den darauffolgenden Monaten durften wir uns in kleinen Gruppen sportlich betätigen und viele Menschen begannen zu wandern, vor allem, um den 4 Wänden zu entkommen. Infolgedessen hat sich das Wandern seitdem zu einer der am schnellsten wachsenden Sportarten entwickelt. Obwohl die körperlichen und geistigen Vorteile offensichtlich sind, fehlt es den Menschen oft an der richtigen Ausrüstung und den nötigen Fähigkeiten, um ernsthafte Bergwanderungen zu bewältigen. In den letzten 18 Monaten hat die Zahl der Bergrettungseinsätze deutlich zugenommen. Viele davon endeten tragisch und hätten in einigen Fällen mit grundlegenden Outdoor-Fähigkeiten und -Wissen vermieden werden können.

Als Bergführer mit über 30 Jahren Erfahrung gebe ich dir hier meine besten Tipps, wie du beim Wandern immer sicher unterwegs bist:

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1. UNVERZICHTBARE WANDERAUSRÜSTUNG

Was du packst, ist das Allerwichtigste. Rechne mit dem Schlimmsten, aber erwarte das Beste. Es kann den Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Tag ausmachen. Bequeme und trockene Füße sind das A und O. Daher solltest du so viel wie möglich für wasserdichte Kleidung und Schuhe ausgeben. Diese Ausrüstungsgegenstände solltest du richtig auswählen. Ein Tagesrucksack sollte im Sommer etwa 25 bis 30 Liter fassen, größer braucht er nicht zu sein. Achte darauf, dass er verstellbar ist und dir gut passt. Ein komfortabler Tag ist ein leichter Tag. Zur Vorbereitung auf eine Tageswanderung gibt es einige Dinge, die ich zwar einpacke aber zum Glück nie in Einsatz kommen und hoffentlich wirst du keines dieser Dinge jemals brauchen. Ein Erste-Hilfe-Kit und eine Überlebenstasche, aber bitte nicht das billigste Erste-Hilfe-Kit nehmen, denn da ist nicht viel drin. Stelle außerdem sicher, dass du Blasenpflaster hast und klebe bei jedem Anzeichen von Reibung eines auf die gereizte Stelle. Es hat keinen Sinn zu warten, bis der Schmerz schlimmer wird. Es geht darum, die Füße zu pflegen und Blasen vorzubeugen. Bei natürlichen Pausen, vielleicht beim Mittagessen, solltest du an warmen Tagen die Schuhe ausziehen, damit die Füße atmen und die Socken trocknen können. Du wirst dich viel besser fühlen, wenn du die Schuhe wieder anziehst. Außerdem wechsle ich an längeren Tagen regelmäßig meine Socken, so dass ein paar Ersatzsocken nicht fehlen sollten. Eine weitere Ausrüstung, die ich immer mitnehme, ist ein Wasserfilter-Set. Dabei handelt es sich um einen Plastikbehälter, den man mit Wasser füllt und durch einen Filter drückt, der Parasiten und Schmutz herausfiltert, so dass das Wasser aus Bächen oder Tümpeln trinkbar wird. Eine Stirnlampe für den Fall, dass es dunkel wird.

Fassen wir also zusammen;

• Rucksack

• Wasserdichte Kleidung

• Erste-Hilfe-Kasten und Überlebenstasche

• Blasenpflaster

• Ersatz-Socken

• Wasserfilter

• Karte und Kompass

• Kopflampe

Diese Gegenstände befinden sich immer in meinem Rucksack. Zusätzliche Dinge wie Ersatzkleidung, z. B. eine Fleecejacke, vielleicht Handschuhe und eine Mütze, wenn man in den Bergen ist. Sonnencreme dabei zu haben, wenn es ein heißer Tag ist, ist immer eine kluge Sache. Essen und Trinken, Süßigkeiten als Energiespender sind ebenfalls ein Muss. Nimm mehr mit, als du brauchst, für den Fall, dass der Tag aus irgendeinem Grund länger wird.

Packe deinen Rucksack am Vorabend, abgesehen von verderblichen Lebensmitteln. Auf diese Weise musst du am Morgen nicht herumhetzen. Denn ansonsten wirst du garantiert etwas vergessen. Die Ausrüstung ist individuell und es kann sein, dass du andere Dinge brauchst. Verstaue auch die Dinge, die du vielleicht nicht als erstes brauchst, ganz unten in deinen Rucksack. Ich habe schon unzählige Male beobachtet, wie Leute alles herausgezogen haben, nur um an ein Sandwich oder eine Fleecejacke zu gelangen, was mich immer wieder amüsiert.

Unsere Tipps für das Packen des Wanderrucksacks findest du hier.

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Mit freundlicher Genehmigung von Silva

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2. DIE NAVIGATION BEIM WANDERN VERSTEHEN

Navigation und Kartenlesen sind das A und O. Es ist wichtig, das zu beherrschen. Die Zahl der Einsätze, bei denen sich Menschen verirren, ist extrem hoch. Auf der Website des Ordnance Survey gibt es ein pdf-Dokument mit dem Titel "Wie man eine Karte richtig liest". Dies ist eine ausgezeichnete Einführung in das Verständnis von Karten. Ich weiß, dass viele von euch verschiedene Navigations-Apps auf dem Handy heruntergeladen haben, aber die Fähigkeit, mit Kompass und Karte zu navigieren, ist ein Muss. Das Problem ist, dass selbst wenn du ein Handy oder ein GPS mit vollständigem OS-Kartenmaterial hast, es die Karte nicht für dich lesen und interpretieren kann. Es kann nur deine Position anzeigen - die Karte richtig zu interpretieren, bleibt trotzdem eine wichtige Fähigkeit.

Hier findest du unseren Ratgeber für Einsteiger in die Wander- und Trailrunning-Navigation.

Es gibt zahlreiche Angebote, die von Ein-Tages-Kursen bis hin zu solchen reichen, bei denen man extreme Navigationsfertigkeiten erlernt. Schließe dich mit deinen Freunden zusammen und miete einen Bergführer. Dieser kann euch die Grundkenntnisse beibringen, die man an einem Tag erlernen und gemeinsam üben kann. Ein Tag im Gelände mit einem Kartenexperten gibt dir das nötige Selbstvertrauen, um in Zukunft die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Wenn du eine Wanderung geplant hast, sage immer jemandem, wohin du gehst und wann du erwartest wieder zurück zu sein. Plane eine "Ausweichroute" ein, das ist eine verkürzte Version für den Fall, dass du dich nicht gut fühlst oder vielleicht einfach nur erschöpft bist. Wenn du in einer Gruppe unterwegs bist, solltest du dem Langsamsten den Vortritt lassen. Somit bekommt er nicht das Gefühl herumgeschleift zu werden. Nicht jeder hat die gleiche Fitness und das muss berücksichtigt werden.

Um auf die herunterladbaren Navigations-Apps zurückzukommen, die heutzutage hervorragend sind, empfehle ich "O/S Maps" oder "Outdoor Activities", die beide großartig sind. Denke einfach daran, das Jahresabonnement zu bezahlen, das nicht sehr viel ist. Es erlaubt dir, Karten auf dein Telefon herunterzuladen. Auf diese Weise kannst du auch dann noch navigieren, wenn kein Telefonsignal verfügbar ist. Aber denke daran, dass dies kein Ersatz für eine Karte und einen Kompass ist. Schließlich benötigt eine Karte keine Batterie.

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3. WIE MAN SICH VOR (UND WÄHREND) EINER WANDERUNG ÜBER DAS WETTER INFORMIERT

Beim Wandern ist nichts wichtiger, als zu wissen, wie das Wetter ist. Dennoch erstaunt es mich, wie viele Menschen sich selbst in Gefahr bringen, weil sie keine aktuelle Wettervorhersage haben.

Der Wetterdienst bietet Vorhersagen für eine Auswahl der wichtigsten Regionen. Die Vorhersagen werden jeden Tag veröffentlicht und einen Ausblick für die folgenden drei Tage.

Es gibt verschiedene Apps, aber ich mag die Bergfex-App, da sie in jeder Hinsicht umfassend ist und uns über verschiedenen Regionen informiert. Du kannst sie in Sekundenschnelle herunterladen und sie ist einfach zu bedienen.

Wenn wir unsere Hügel und Berge erklimmen, fällt die Temperatur pro 100 Höhenmeter um 1 Grad Celsius und dabei wird nicht berücksichtigt, ob der Wind weht oder ob Schnee auf dem Boden liegt. In den Wintermonaten mit Schnee in den Bergen und starkem Wind kann es in den Tälern 0 Grad sein, während es sich aber auf den Gipfeln wie minus 20 Grad oder noch kälter anfühlen kann.

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Foto von KAL VISUALS auf Unsplash

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4. WICHTIGE SICHERHEIT UND PLANUNG FÜR DIE NÄCHSTE WANDERUNG

Denke daran, deine Route auch in einer verkürzten Version zu planen. Prüfe das Wetter, ob es für deine Wanderung gut ist. Packe deine Ausrüstung am Vorabend und vergewissere dich, dass du alles hast, was du für den Tag brauchst, sowie die richtigen Karten und einen Kompass. Vergiss dein Essen nicht und nimm zusätzliche Lebensmittel wie Süßigkeiten, Obst, Nüsse und Rosinen mit, denn du wirst viele Kalorien verbrennen. Gib jemandem Bescheid darüber, wohin du gehst und wann du zurück sein wirst. Noch besser ist es, wenn du mit jemandem zusammen gehst. Bleibe auf deiner Wanderung stehen, wenn du die Aussicht genießt. Die meisten Unfälle werden dadurch verursacht, dass Menschen nicht darauf achten, wo sie ihre Füße hinsetzen. Respektiere die Wildtiere und das Eigentum der Bauern. Denke daran, verantwortungsbewusst zu handeln und keine Spuren zu hinterlassen.

Ich hoffe, ich habe einige Ideen geweckt und zum Nachdenken angeregt. Das wichtigste ist aber: Genieße die Wanderung! Wir haben eine wunderbare und vielfältige Landschaft und für die meisten ist sie nicht allzu weit von ihrem Wohnort entfernt. Wenn du dir erst einmal einige dieser grundlegenden Fähigkeiten angeeignet hast, wirst du dich viel sicherer fühlen und deinen Tag entspannt genießen können.

Ich hoffe, du wirst dich bei deinem nächsten Abenteuer sicher fühlen.

Also, worauf wartest du noch? Schnappe dir deine Wanderschuhe und mache dich auf den Weg in die freie Natur. Dein Geist und dein Körper werden es dir danken. Erfahre mehr über das Wandern in unseren Blog oder besuche unseren Trail-Store und unseren Outdoor-Store, um sicherzustellen, dass du die nötige Ausrüstung und Beratung hast, um loszulegen.

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