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Trails & Inspiration

Die besten Hikes der Welt: Berg Toubkal

Unsere SportsShoes x Montane-Botschafterin Gerda Lejasmeiere berichtet über ihre Erfahrungen beim Wandern auf dem Mount Toubkal in Marokko, dem höchsten Gipfel des Atlasgebirges und Nordafrikas.

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Besteigung des höchsten Gipfels Nordafrikas - Mt. Toubkal (4167m)

Ich hatte keine Zweifel daran, dass ich die Wanderung schaffen würde, denn ich war schon davor in großen Höhen unterwegs. Trotzdem war dies mein erster 4000er-Gipfel. Der 4167 m hohe Berg Toubkal hat mich jedoch überrascht. Sowohl geistig als auch körperlich war dies die größte Hausforderung, der ich mich je gestellt hatte. Ich fand es viel schwieriger, als den Marathon zu laufen, für den ich nicht einmal trainiert hatte - aber das ist eine andere Geschichte.

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Angesichts der ganzen Herausforderungen während des Aufstiegs war es umso lohnender, den Gipfel zu erreichen.

Der Mount Toubkal ist wahrscheinlich einer der einfachsten und günstigsten Bergwanderungen, die man antreten kann. Wenn du es eilig hast, kannst du sie innerhalb von 2 Tagen schaffen. Die Flüge nach Marokko können zu angemessenen Preisen gebucht werden, und die Tour selbst liegt zwischen 150 - 600 Euro pro Person. Wir haben uns selbst für die 2-Tages-Wanderung entschieden, entgegen aller Meinungen von anderen. Es wird nämlich empfohlen, die Tour in mindestens 3 Tagen zu absolvieren. Da ich aber ein wenig unter Zeitdruck stand und bereits Erfahrungen in großen Höhen gesammelt hatte, war ich nicht beunruhigt und ging mit viel Zuversicht an die ganze Sache heran.

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Tag 1

Wir haben uns für Mitte April entschieden, eine empfehlenswerte Zeit für den Aufstieg. Aber auch der spätere Frühling ist geeignet, wenn nicht sogar noch besser, wenn man lieber weniger Schnee auf der Strecke haben möchte. Wir begannen die Tour in Marrakesch, mit einer Temperatur von etwa 30 Grad Celsius. Wir wurden gegen 9 Uhr morgens mit einem privaten Transfer von unserem Hotel abgeholt. Von hier aus dauerte die Fahrt zu dem Dorf Imlill, wo die Wanderung begann, etwa 2 Stunden. Das Dorf liegt ungefähr 2000 m über dem Meeresspiegel. Hier stoppten wir im Basecamp des Reiseveranstalters. Wir wurden unserem Guide vorgestellt, bekamen Steigeisen und geliehene Wanderstöcke.

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Als wir alle eingepackt und informiert waren, begannen wir mit der Wanderung. Zunächst wurden wir durch das Dorf und dann auf den Trail geführt. Unser Tempo war anfangs recht gleichmäßig. Wir mussten durch einen Kontrollpunkt, wo unser Guide uns eincheckte (Hinweis: Wenn man die Touristenroute nimmt, gibt es einen Kontrollpunkt und man braucht einen Reiseführer. Wenn man aber von der anderen Seite kommt, gibt es offenbar keinen und man kann ohne Reiseführer auskommen. Wenn du dich für diesen Weg entscheidest, recherchiere bitte ausgiebig, bevor du ihn beschreitest). Der Weg war gut ausgetreten und hatte eine stetige Steigung. Wir haben während dieses Abschnitts ein gleichbleibendes Tempo. Nach etwa 2,5 Stunden und der Hälfte des Weges machten wir in einem Café am Wegesrand Mittagspause. Da die Verpflegung während der Wanderung inbegriffen war, mussten wir uns um nichts kümmern und konnten uns einfach nur hinsetzen und ein wenig ausruhen und neue Energie tanken. Das Essen war sehr reichhaltig, wir begannen unser Mittagessen mit einem traditionellen süßen marokkanischen Tee, gefolgt von einem Omelett, Nudeln und Salat als Hauptmahlzeit.

Wir waren alle gut gelaunt und glücklich und schossen Fotos, wo immer es möglich war. Die Umgebung war landschaftlich einfach wunderschön. Ich würde sagen, dass der Weg nach dem Mittagessen steiler und somit härter wurde. Unterwegs gab es ein paar Läden/Cafés, in denen wir uns mit Snacks und Getränken versorgten. Obwohl wir durch das Tal wanderten, neigte sich der Weg allmählich mehr, sodass die Wanderung insgesamt viel langsamer wurde. Etwa 20 Minuten bevor wir die Hütte erreichen, begann es zu schneien und zu regnen und es wurde sehr, sehr kalt. Für das letzte Stück mussten wir uns warm einpacken, aber wir konnten die Hütte schon in der Ferne sehen, versteckt zwischen den Felsen. Das gab uns die Kraft, weiterzugehen. Die Strecke an diesem Tag war nur etwa 10 km lang, aber wir brauchten ungefähr 7,5 Stunden dafür - einschließlich Pausen.

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Als wir an der Hütte ankamen, checkten wir ein und gingen zum Abendessen. Es war viel los und wir aßen Pasta und Tajine, ein traditionelles marokkanisches Gericht. Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits seit 2 Wochen in Marokko und ich bin mir nicht sicher, ob es daran lag, dass ich den ganzen Tag gewandert bin und Hunger hatte - aber es war die BESTE Tajine, die ich in Marokko gegessen hatte! Nach dem Abendessen hatten wir eine kurze Besprechung mit unserem Guide, bevor wir schlafen gingen (gegen 20 Uhr, da wir um 3 Uhr morgens aufstehen und um 4 Uhr zum Gipfel aufbrechen wollten!). Wir bekamen alle Decken und schliefen als Gruppe in großen Etagenbetten, was eine interessante Erfahrung war. Ich würde empfehlen, einen Schlafsack mitzubringen, um den Aufenthalt angenehmer zu gestalten.

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Tag Zwei

Tag 2 begann sehr früh, alle Wecker waren auf 3 Uhr gestellt. Wir sind aufgestanden, haben uns angezogen, die Zähne geputzt und uns mit unserem Guide getroffen. Wir packten unsere Taschen nur mit dem Nötigsten. Darunter warme und wasserdichte Kleidung und ließen alles, was wir nicht brauchten, im Lager der Hütte. Uns wurde gesagt, dass wir frühstücken können, sobald wir wieder zurück in der Hütte sind. Wir stellten dies nicht wirklich infrage, da wir den Entscheidungen von unserem Guide vertrauten. Denn wenn der Reiseführer sagt, dass wir hochgehen, herunterkommen und erst dann essen, wie weit kann die Strecke dann schon sein? Also nahmen wir uns nur ein paar Snacks aus dem kleinen Laden in der Hütte und machten uns fertig. Kurz vor der Hütte wurden wir mit Steigeisen ausgerüstet, bevor wir die Wanderung antraten. Draußen war es noch sehr dunkel, und wir mussten für den ersten Teil der Wanderung Stirnlampen benutzen. Der Weg von der Hütte ist nicht sehr lang - es sind nur etwa 2,5 km bis zum Gipfel! Aber oh je, das war hart! Vielleicht trug zu der allgemeinen Härte auch bei, dass wir noch nicht gefrühstückt hatten! Der Weg war mit Schnee bedeckt und ziemlich steil. Die Hütte lag auf etwa 3100 Metern über dem Meeresspiegel, und wir hatten auf diesen 2,5 km etwa 1000 Höhenmeter zu überwinden. Auch ohne die Höhe wäre das eine Herausforderung, aber mit dem steilen Anstieg fühlte sich das für mich unglaublich schwierig an.

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Als ich mich für diese Expedition anmeldete, dachte ich, dass ich gut zurechtkommen würde. Ein Jahr zuvor war ich bereits in Peru in großen Höhen unterwegs und bin auch ein wenig in den Alpen gewandert. Diesmal aber hat mich die Höhenlage aber wirklich umgehauen. Während des Aufstiegs, etwa auf halber Höhe, wurde mir schwindlig, ich konnte Blut riechen, meine Sicht war verschwommen und ich konnte vielleicht gerade mal 10 sehr langsame Schritte machen, bevor ich einen Moment anhalten musste. Es gab zwei Stellen während des Aufstiegs, an denen ich Tränen in den Augen hatte, weil ich mich so schlecht fühlte. Ich wusste nicht, ob ich weitermachen konnte, und ich war sehr emotional, weil ich wirklich das Gefühl hatte, dass die Niederlage nur ein paar Schritte entfernt war. Mit unserem Guide waren wir noch 4 weitere Personen in der Gruppe. Einer unserer Freunde kehrte auf halber Strecke um, weil er sich auch nicht gut fühlte, und beschloss, die Sache abzubrechen. Ich kann mir vorstellen, dass es eine sehr schwierige Entscheidung gewesen sein muss, denn ich kämpfte mit dem gleichen Gedanken. Nenn es unklug, aber ich habe mich zum Weitermachen gezwungen. Vielleicht ist das nicht das Schlauste, was man tun kann, wenn man sich in großer Höhe so unwohl fühlt, aber ich hatte auch das Gefühl, mich gut genug zu kennen, um zu wissen, wann ich wirklich nicht mehr weitermachen konnte. Unser Guide war auch sehr motivierend und hat vielleicht ein- oder zweimal über die verbleibende Entfernung bis zum Gipfel gelogen, vielleicht nur, um uns anzutreiben.

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Wir gingen langsam weiter und kamen bald an einen Punkt, von dem aus man den Gipfel sehen konnte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich so starke Kopfschmerzen, dass es aber nicht leichter wurde. Ich musste mich geistig und körperlich zwingen, um weiterzumachen. Als wir an einer Lichtung ankamen, die nur noch etwa 20 Minuten vom Gipfel entfernt war, machten wir eine kurze Pause und aßen ein paar Kekse und tranken ein zuckerhaltiges Getränk, was mich zum Glück stärkte. Auf den letzten Metern schob und drückte ich mich selbst, um weiterzukommen. Auf dem letzten Stück spürte ich, wie sich mein Körper mit Entschlossenheit füllte und sich mein Tempo beschleunigte, als der Gipfel immer näher rückte.

Als wir den Gipfel erreichten, hielt ich für einen Moment inne - ich war wirklich erschöpft! Ich saß auf diesem Felsen, 4167 Meter über dem Meeresspiegel, und beobachtete meinen Geist und meinen Atem. Die Welt schien seltsam ruhig, es war windstill, die Sonne schien, und um ganz ehrlich zu sein, wir hätten uns keinen besseren Tag wünschen können. Die Aussicht auf dem Gipfel war atemberaubend und es war sogar warm - nun ja, zumindest mit der ganzen Ausrüstung am Körper! Wir machten ein paar Fotos, trafen auf eine andere Wandergruppe, die den Gipfel kurz nach uns erreichte, und machten uns dann auf Anweisung unseres Guides auf den Rückweg. Wir brauchten knapp 5,5 Stunden bis zum Gipfel. Fünfeinhalb Stunden für eine 2,5 km lange Wanderung! Es erscheint so surreal. Ich habe den Weg und die Höhe unterschätzt und bin froh, dass ich mir von der Reiseleitung Wanderstöcke ausgeliehen habe, denn ohne diese hätte ich die Wanderung nicht geschafft.

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Der Weg nach unten

Der Abstieg verlief etwas schneller, aber wir mussten trotzdem sehr vorsichtig sein, da der Weg sehr steil war. Etwa auf halber Strecke brach eines meiner Steigeisen, und trotz mehrfacher Versuche unseres Guides, es zu reparieren, hatte ich kein Glück. Für den Rest des Abstiegs musste es also ohne Steigeisen weitergehen! Das machte es noch schwieriger, da es im Schnee sehr rutschig war. Wieder haben meine Wanderstöcke Wunder bewirkt! Als wir wieder unten an der Hütte waren, war es endlich Zeit für das Frühstück - um 12 Uhr! Knapp 8 Stunden später und nach 5 km zurückgelegter Strecke konnten wir endlich etwas essen... Ich glaube, unser Guide hatte uns überschätzt, da er wohl dachte, wir wären etwas schneller und der Abstieg war wegen des gebrochenen Steigeisens zusätzlich langsamer als geplant.

Als wir zur Hütte zurückkamen, saßen wir kurz vor dem Essen draußen. Ich hatte den Kopf in den Händen, konnte keinen klaren Gedanken fassen und hatte das Gefühl, mich nicht bewegen zu können. Die Kopfschmerzen, die ich zu diesem Zeitpunkt hatte, waren unerträglich. Wir nahmen ein paar Schmerztabletten und aßen unsere Mahlzeit. Wir waren super müde und wünschten uns, wir hätten die längere Tour statt der 2-Tages-Tour gebucht, da wir noch über 10 km zurück zum Dorf laufen mussten, wo ein Transfer wartete, der uns zurück nach Marrakesch brachte. Unabhängig davon, wie wir uns fühlten, hatten wir keine wirkliche Wahl und mussten einfach unsere Kräfte sammeln und uns auf den Weg ins Tal machen. Jetzt verstehe ich, warum alle, mit denen wir über die Wanderung sprachen, sagten, man solle es nicht in 2 Tagen machen und sich mindestens 3 Tage Zeit nehmen. Mein Ratschlag ist jetzt derselbe! Für mich war dies die schwierigste Herausforderung, die ich mental und körperlich zu bewältigen hatte, und ich bin so froh, dass ich den Aufstieg geschafft habe! Ich glaube, die Höhe hat mich so hart getroffen, weil wir keine Zeit hatten, uns darauf einzustellen! Wir kamen innerhalb von 24 Stunden von Meereshöhe auf 4167 m über dem Meeresspiegel, während in Peru der Höhenanstieg allmählich erfolgte, auch wenn die Gesamthöhe höher war.

So sehr wir uns auch vor dem Rückweg ins Dorf Imlil fürchteten, je weiter wir auf dem Weg zurückkamen, desto besser fühlten wir uns. Nur anderthalb Stunden nach Beginn der Wanderung machten wir eine Mittagspause. Zu diesem Zeitpunkt fühlten wir uns wieder energiegeladen, meine Kopfschmerzen waren verschwunden und ich war sehr froh, dass ich mein Ziel erreicht hatte. Ich verschlang das Essen, das vor mir war. Der Abstieg war nicht schwer. Es ging stetig bergab, und wir kamen ziemlich schnell nach unten. Für den Aufstieg brauchten wir etwa 7,5 Stunden, für den Abstieg nur 4,5 Stunden.

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Fazit

Würde ich die Wanderung zu diesem Gipfel empfehlen? Absolut! Es ist eine große Herausforderung und ein großartiger erster 4000er-Gipfel. Und um ehrlich zu sein, möchte ich es wieder tun, weil ich mir selbst beweisen will, dass ich es besser kann. Außerdem wenn ich höhere Gipfel erklimmen möchte - was ich vorhabe - ist das ein gutes Training. Meine Tipps für diese Wanderung sind, viel Wasser zu trinken und am ersten Tag in der Hütte früh zu Bett zu gehen. Der Aufstieg ist steil und anspruchsvoll, und du wirst deine Energie brauchen! Ich würde dir auch raten, darauf zu bestehen, dass dein Guide dir erlaubt, vor dem Aufstieg zum Gipfel zu frühstücken, auch wenn er dir sagt, dass es schnell gehen wird. Du wirst die Energie brauchen, und ich glaube, dass dies ein Faktor war, warum es für mich so schwierig wurde. Man muss auch bedenken, dass auf den Gipfeln noch Schnee lag. Je später im Frühling man losgeht, desto weniger Schnee gibt es. Als Ausrüstung trug ich meine bewährten Salomon Cross Hike GTX Wanderschuhe und sie waren großartig! Was die Kleidung betrifft: Viele Lagen sind zu empfehlen! Ganz ehrlich, die Kleidung ist sehr wichtig! Als wir die Wanderung begannen, waren es draußen 25 Grad und auf dem Gipfel -7 Grad. Zu Beginn der Wanderung entschied ich mich für meine Montane Ineo Tights und für den Gipfelanstieg trug ich die Montane Women's Ineo XT Hose, um mich warm zu halten. Ich habe auch meine Montane Anti Freeze Daunenjacke mitgenommen, um mich warmzuhalten, aber ich habe sie nur auf dem Gipfel benutzt, als wir still saßen.

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