
Achillessehnenentzündung Symptome, Ursachen & Behandlung
Die Achillesferse ist die dickste und stärkste Sehne im Körper und bemisst etwa 15cm Länge und 4cm Dicke am engsten Punkt. Sie beginnt in der Mitte der Wade und ihre Funktion ist es, die Hauptwadenmuskeln – den Musculus Gastrocnemius und den Musculus Soleus – mit dem Fersenbein zu verbinden.
Die Achillessehne kann beim Gehen eine Belastung von dem bis zu 3,9-fachen des Körpergewichts einer Person aushalten. Bei direkten Kraftmessungen wurde eine Belastung der Achillessehne beim Laufen von bis zu 9KN festgestellt, was dem 12,5-fachen des Körpergewichts entspricht.
Die Sehne ist also hart im Nehmen. Dennoch ist sie nicht komplett verletzungsimmun. Gerade Achilles Tendinitis, die Entzündung der Achillesferse, ist ein häufiges Problem bei den meisten Läufern sowie bei mir auch.
Der Name Achillesferse kommt aus der griechischen Mythologie, in der der Held Achilles durch einen vergifteten Pfeil in der Ferse getötet wurde. Der Sage nach erhielt Achilles Mutter die Prophezeiung vom Tod ihres Sohnes. Um ihn zu schützen, hat sie seinen Körper in den Unterweltsfluss Styx getaucht. Da sie ihn aber an der Ferse festhielt, wurde dieser Körperteil nicht geschützt und machte ihn so verwundbar. Die Moral von der Geschichte? Pass auf deine Ferse auf.
SYMPTOME VON ACHILLES TENDINITIS
Die Symptome sind ziemlich einheitlich, gekennzeichnet durch einen scharfen Schmerz in der Fersenrückseite und irgendwo im unteren Teil der Wade bei Beugung und Streckung. In entspanntem Zustand oder in einer neutralen Position kann es zu einem dumpfen Pochen in diesem Bereich kommen, der sich generell empfindlich anfühlt. Achillessehnenschmerzen werden dann zu einer Achillessehnenentzündung, wenn sich der Bereich entzündet und anschwillt. Dies verursacht weitere Beschwerden und kann bei Berührung und Belastung sehr schmerzhaft sein.
Weitere Symptome sind eine eingeschränkte Beweglichkeit des Sprunggelenks, Rötung und Überwärmung im schmerzhaften Bereich. Es können auch Knoten (Ansammlung von Narbengewebe) an der Sehne auftreten, begleitet von einem knackenden Geräusch bei Bewegung, wenn das Narbengewebe an der Sehne reibt.
WAS SIND DIE URSACHEN FÜR TENDINITIS?
Im Grunde tritt eine Sehnenentzündung dann auf, wenn die Achillesferse zu stark belastet wird. Dein Fuß beugt und streckt sich, wenn sich die Wadenmuskeln zusammenziehen und entspannen. Wenn die Wadenmuskulatur ermüdet, belastet das die Achillessehne stark. Häufig kann ein zu schnelles Erhöhen des Trainingsumfangs oder zu hohes Trainingspensum eine Ursache dafür sein.
Extreme Belastung wie Tempo- und Bergläufe – Diese zwei Trainingsarten können eine hohe Belastung für die Achillessehne darstellen. Je schneller du läufst, desto stärkere Kräfte wirken auf deinen Körper. Wenn wir uns an Physik in der Schule zurückdenken, dann erinnern wir uns vielleicht noch an das dritte Newtonsche Gesetzt: Kraft = Masse x Beschleunigung. Wenn du also die Beschleunigung (Tempo) erhöhst, steigt auch die Kraft (die Kraft, die auf den Boden übertragen wird). Je stärker die Kraft auf den Boden, desto mehr wird davon auf deinen Körper übertragen. Gemäß des zweiten Newtonschen Gesetzes hat jede Aktion eine gleich große Reaktion zur Folge. Diese auftretende Kraft erzeugt Mikrovibrationen, welche die Wade und Achillesferse hochwandern. Wenn diese Kräfte anhalten, ohne dass sich die Wade anpasst oder wenn du dich nicht richtig aufwärmst, kann es zu Rissen führen.
Bergläufe üben eine Belastung auf Wade und Achillessehne aufgrund des Winkels aus, in dem du läufst. Beim Lauf auf ebenem Gelände mit normaler Laufbewegung, aus Fersenauftritt, Mittellauf und Zehenabstoß, wird der Fuß natürlich bei der Landung dorsal gebeugt (nach oben gebeugt) und beim Zehenabdruck plantarflexiert (nach unten gestreckt). Eine erhöhte Steigung verstärkt die sogenannte Dorsalflexion, wodurch die Achillesferse stark belastet wird, was wiederum zur Bildung von Rissen führen kann.
Barfußlaufen – Ich werde hier nicht ins Detail gehen, da es schon hunderte von Artikeln und Studien zu den Vor- und Nachteilen des Barfußlaufen gibt. Wenn man die Bewegungen jedoch nicht korrekt ausführt, kann eine ganze Reihe an Verletzungen entstehen. Die häufigste bei Barfußläufern ist Achilles Tendinitis. Das liegt an der unnatürlichen Position, in der sich der Fuß beim Lauf in stark gepolsterten Schuhen befindet. Nach regelmäßigem Training und einer gleichmäßigen Umstellung besitzt das Barfußlaufen einige Gesundheitsvorteile. Am Anfang jedoch belastet es die Wade und die Achillesferse enorm. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass man geduldig und achtsam läuft. Mehr Informationen zum Barfußlaufen findest du in unserem Blog.
Eine weitere Ursache kann unzureichendes Aufwärmen und Vordehnen der Wade sein. Außerdem können ungeeignete Schuhe mit zu steifem Material oder ungünstig platzierter Fersenkappe ein weiterer Grund sein.
All diese Faktoren können eine Belastung für die Achillesferse darstellen und zu Entzündungen führen. Wenn die entzündeten Sehnen weiter belastet werden, können sie reißen – was nicht besonders gut ist.
BEHANDLUNG UND PRÄVENTION
Du hast es sicherlich schon einmal gehört, aber ich wiederhole es trotzdem noch einmal. Wenn du Schmerzen verspürst – HÖR MIT DER ÜBUNG AUF. Erholung, Kälteanwendungen, Kompression und Hochlegen sind kurzfristig hilfreich zur Linderung der Schmerzen. Eisabreibungen lindern die Schmerzen und fördern gleichzeitig die Durchblutung. Ibuprofen hilft bei Schmerzen und reduziert Entzündungen. Außerdem kann Manuelle Therapie Verspannungen und Reizungen lösen.
Wenn sich die Knoten gelöst haben und die Entzündung abgeklungen ist, kannst du den Bereich dehnen. Bei der besten Übung stehst du auf einer Stufe, die Ferse ragt über den Stufenrand hinaus. Beuge dich nach unten, um die Wade und die Achillessehne zu dehnen. Führe danach die Übung Wadenheben (s. unten) aus. Auf diese Weise dehnst und kräftigst du zur gleichen Zeit den betroffenen Bereich. Wenn sich das unangenehm anfühlt, solltest du wieder Kälteanwendungen machen. Laufen solltest du nur peu á peu wieder beginnen. Eines der größten Fehler, die du machen kannst, ist es zu früh zu viel zu machen. Wenn du noch Schmerzen hast, aber trainieren willst, solltest du auf „gewichtslose“ Übungen wie Schwimmen und Fahrradfahren (in einem niedrigen Gang) zurückgreifen.
In besonders schweren Fällen kann eine Operation notwendig sein, um eventuell vorhandenes Narbengewebe abzuschaben. Auf jeden Fall solltest du bei anhaltenden Schmerzen einen Arzt bzw. Physiotherapeuten aufsuchen.
Die Wade und die Achillesferse sind sensible Bereiche und werden häufig kaum beachtet. Sie müssen gedehnt und gekräftigt werden, um zukünftig Verletzungen zu vermeiden. Exzentrisches Training kann nachhaltigen Erfolg in der Verletzungsprävention bringen. Beispielsweise stellt man sich bei einer Übung mit den Zehen auf eine Stufe oder einen Absatz. Dabei hängt die Ferse in der Luft. Man geht dann für etwa zwei Sekunden in den Zehenstand und senkt danach die Ferse und geht in die maximale Dehnung. Dies hält man wiederum zwei Sekunden (s. Bild). Das Ganze dehnt die Wadenmuskulatur und entlastet die Achillessehne.
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Zusätzlich zur Kräftigung der Muskulatur ist Stretching das Beste, was man machen kann. Dehnungen der Wade und der Achillessehne kannst du mit Zuhilfenahme einer Wand oder eines Handtuchs machen. Wichtig ist auf jeden Fall, dass du dich dehnst. Als einfache Übung kannst du beispielsweise beim Treppenaufsteigen bewusst deine Ferse bei jeder Stufe senken. So kannst du leicht etwas Stretching in deinen Alltag einbauen. Mehr Informationen zu Stretching nach dem Lauf findest du in unserem Post von Emma Coburn und Emily Sisson.
Die Hauptsache ist, dass du dich immer ausreichend aufwärmst. Gerade wenn du zu Problemen in der Wade und Achillessehne neigst, solltest du diese Bereiche besonders im Auge behalten. Trage immer geeignete Schuhe und sorge dafür, dass du dein Trainingspensum immer schrittweise und gleichmäßig anpasst.
WELCHES SIND DIE BESTEN LAUFSCHUHE GEGEN ACHILLES TENDINITS?
Unser SportsShoes Athlet Jake Smith empfiehlt die ASICS GEL-KAYANO 27 TOKYO LAUFSCHUHE.
Er sagt dazu: Sie bieten fantastischen Support und wurden für ein hohes Maß an Komfort entwickelt. Seit November habe ich an ein üblen Achillesverletzung laboriert und derzeit absolviere ich eine Reha, bei der ich vor 3 Wochen ein Injektion bekommen habe. Durch die höhere Sprengung sorgen die Schuhe dafür, dass weniger Belastung die Sehnen bei jedem Schritt reizt. Außerdem gibt die Fersenkappe meinen Füßen während des Workouts sicheren Halt. Die Hauptdämpfungseinheit, FlyteFoam, ermöglicht eine hohe Energierückgabe. Diese Mischung schützt auch vor unnötiger Belastung und Ermüdung, was mir in meiner Reha-Phase und auf leichten Läufen zum Aufbau für die 10km Qualifikation für Olympia sehr zusagt. Diese Schuhe geben mir die Zuversicht, dass meine Achillesferse und Füße ausreichend geschützt sind. Außerdem fühlen sie sich sehr weit an, was Läufern entgegenkommt, die eine breitere Passform wünschen. Ich würde diese Schuhe für leichte Läufe und Regenerationsläufe empfehlen, gerade für Leute, die ein Achillesproblem haben oder hatten.
Mehr Ratschläge, Inspirations- sowie Motivationstipps erhältst du auf unserem Lauf-Blog. Außerdem kannst du in unserem Lauf Store dafür sorgen, dass du für deine Läufe bestens ausgerüstet bist.
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