Motivation

Frauen und Ultradistanz - mit Silvia Del Barrio

Die körperlichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen führen oft dazu, dass Männer im Sport ein besseres Ergebnis erzielen als Frauen. Wenn es jedoch eine Sportart gibt, in der Frauen nahe an die Leistungen der Männer herankommen, dann ist es beim Ultra-Distanzlauf.

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Die Berge schaffen es, beide Geschlechter gleichzustellen. Es gibt nur wenige Sportarten, in denen eine Frau mit einem Mann um den Sieg konkurriert hat. Im Laufe der Jahre haben es einige der weltbesten Läuferinnen geschafft, sich bei einigen der wichtigsten Ultraläufe unter den ersten 10 zu platzieren.

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Unsere spanische Botschafterin, Silvia Del Barrio, arbeitet als Physiotherapeutin und ist Trailrunnerin. Wir haben uns mit ihr unterhalten, um über ihre Erfahrungen in dieser Disziplin und ihre Meinung über Frauen und Ultradistanzen im Trail zu sprechen.

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Was ist der Grund für diesen Lebensstil, warum diese Sportart und nicht eine andere?

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Dieser Sport gibt einem so viel, dass es schwierig ist, ihn mit einem anderen zu vergleichen. Er ist ein Stil oder eine Lebensphilosophie, und ist das Schönste, was unser emotionales Gleichgewicht reguliert. Es kann sogar süchtig machen, und hier füge ich einige Adjektive hinzu, die mir wichtig erscheinen: Motivation, Hingabe, Selbstverbesserung, Freude, Ausdauer. 

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Was würdest du von deinem letzten Ultra-Trail-Running-Erlebnis in Lavaredo besonders hervorheben? 

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Ich würde meine Teilnahme an Lavaredo wie folgt definieren: ‘durch die unerwarteten Grenzen meines Geistes laufen’. Ich nehme eine unglaubliche Erfahrung und ein Wachstum als 'Anfänger-Ultraläufer' mit, das mir in meiner sportlichen Zukunft sehr helfen wird.

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Wie hast du die Entwicklung des Trailrunnings aus der Sicht einer Frau gesehen, seit du mit dem Laufen begonnen hast, bis heute?

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Ich habe 2012 mit dem Trailrunning begonnen - ein relativ junger Sport - und mein erstes Trailrennen war 2016. Meiner Meinung nach hat dieser Sport exponentiell zugenommen, ich nenne es 'Trailrunning-Fieber', und ich muss sagen, ich liebe es! Trailrunning hat sich in den letzten Jahren sehr schnell entwickelt und boomt heute. 

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Ich denke, das liegt zum Teil daran, dass es für alle viel zugänglicher ist, weil es eine riesige Auswahl an Rennen gibt, von 7 km bis hin zu Ultratrails. Es gibt sehr bequeme Distanzen, die zum Ausprobieren anregen und viele Läufer anlocken, die alles, was die Berge zu bieten haben, genießen wollen. 

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Was die Zunahme der Frauenbeteiligung angeht, so hängt sie stark von Veranstaltungen mit einem mehr oder weniger anspruchsvollen Profil ab. Aber zum Glück haben wir großartige Beispiele von professionellen Frauen in der Ultradistanz, die uns den Weg weisen. Was die Daten anbelangt, so liegen wir nach dem, was ich in den Ranglisten der Trailläufe gesehen habe, bei einer Beteiligung von 15-25 %.

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Wie siehst du den weiblichen Einfluss beim internationalen Ultralauf?  

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Im Laufe der Jahre ist es großen Bergläuferinnen aus aller Welt gelungen, bei den großen Ultraläufen in die Top 10 der Gesamtwertung vorzudringen. Hier ist mein großes weibliches Ultradistanz-Vorbild: Courtney Dauwalter, die Queen! 

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Was fehlt deiner Meinung nach, damit mehr Frauen in der Rennleitung, bei den Athleten, den Trainern, den Journalisten, den Fotografen, den Marketingmanagern... vertreten sind? 

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Ich glaube, dass wir selbst es sind, die die Macht haben, andere zu inspirieren. Ich glaube auch, dass es an weiblichen Vorbildern in wichtigen repräsentativen Positionen sowohl im Management als auch in den Sportverbänden mangelt.  Ich denke, dass die größte Macht hier bei den Marken liegt, die die größte Sichtbarkeit bieten und diese durch die Unterstützung von Frauenpatenschaften steigern können.  

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Hast du während deiner Trailrunning-Reise irgendwelche „Macho“-Situationen oder Verhaltensweisen erlebt?  

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Ich habe viel Zeit in den Bergen verbracht, nicht nur in der Welt der Trails, sondern auch beim Bergsteigen, Klettern, Wandern... Es ist klar, dass es dieses Verhalten gibt und dass diese Situationen alltäglich sind. Mehr als einmal wurden mir in einem Diskurs Sicherheitsfragen gestellt oder es wurde versucht, mir Lektionen zu erteilen - als ob ich für das, was ich tat, keine Ahnung hätte, obwohl ich wahrscheinlich mehr Ausbildung hatte als sie... 

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Berglaufen und Menstruation, ist das vereinbar?

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Ich finde dieses Thema sehr interessant und könnte ununterbrochen darüber sprechen. Frauen sind ständigen hormonellen Veränderungen unterworfen, was sich direkt auf die sportliche Leistung auswirkt. Glücklicherweise gibt es heute viele Studien darüber, sodass wir einen Leitfaden dafür haben, was uns erwarten könnte und zu welchem Zeitpunkt im Zyklus wir eine größere Trainingsbelastung haben werden. 

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Hast du einen Rat für Frauen mit Menstruation am Renntag?

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Am Tag meines ersten Bergmarathons begann mein Menstruationszyklus, und ich muss sagen, dass der Tag ziemlich entmutigend anfing. Ich denke, der Schlüssel zum Erfolg in allen Bereichen des Rennsports ist, sich selbst zu kennen und zu wissen, wie der eigene Körper in bestimmten Situationen funktioniert. 

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In meinem Fall treten in den ersten Tagen meines Zyklus oft unangenehme Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Magen-Darm-Probleme auf. Viele dieser Symptome lassen sich aber in den Griff bekommen, wenn man ein wenig darüber weiß. 

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Idealerweise solltest du eine Präzisionsuhr sein und deine Wettkämpfe auf deinen Zyklus abstimmen, da die Menstruation ein Nachteil sein kann. Aber das ist ziemlich schwierig. Wenn dies beim Trailrunning passiert, ist es wichtig, die Flüssigkeitszufuhr vor dem Rennen zu erhöhen und deine üblichen Guidelines einzuhalten. 

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Ich habe gesehen, dass viele Frauen Magnesiumgels einnehmen, aber ich habe keine relevanten Studien gefunden und habe es selbst nicht ausprobiert. 

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Welchen Einfluss hat der Menstruationszyklus auf das Training von Frauen?

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Um ein wenig über den Menstruationszyklus zu sprechen, möchte ich als Erstes aufklären, da es hier viel Unwissenheit gibt: Die „Periode“ ist der Beginn des Menstruationszyklus, d. h. der erste Tag markiert den Beginn des Zyklus. Der Zyklus ist nichts anderes als ein Prozess hormoneller Schwankungen, eine Veränderung des Östrogen- und Progesteronspiegels, und genau hier, in den Phasen, in denen er sich auf unterschiedliche Weise auf unser Training und unsere Erholung auswirken kann. Ganz allgemein und ohne näher darauf einzugehen, sind die Tage kurz vor dem Eisprung produktiver und die Leistung ist höher. [1]

Wenn du mehr über Periode und Performance erfahren möchtest, sieh dir diesen Artikel über den Umgang mit der Menstruation im Freien an.

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Prävention und Physiotherapie beim Trailrunning

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Immer mehr Frauen jeden Alters entscheiden sich für Trailrunning als Sportart, und einige haben eine oder mehrere Schwangerschaften hinter sich. Da es sich um eine Belastungssportart handelt, müssen wir dem hohen Druck Beachtung schenken, den wir auf den Unterleib und den Beckenboden ausüben. Es ist wichtig, den Laufsport durch ein gezieltes Krafttraining zu ergänzen, um Funktionsstörungen auf dieser Ebene zu vermeiden, die zur Entwicklung von Inkontinenz, Prolaps... führen können.

In Anbetracht des Informationsmangels zu diesem Thema ist es ratsam, den Rat eines Experten einzuholen.

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Die häufigsten Verletzungen von Frauen beim Trailrunning:

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- Die Lenden-Becken-Wirbelsäule und ihre Kompensationen in den unteren Gliedmaßen 

- Lumbalgie oder Lumbosciatica.

- Läuferknie oder Iliotibialband-Syndrom.

- Patellofemorales Syndrom.

- Plantarfasziitis.

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Welche Herausforderungen hast du dir für dieses Jahr vorgenommen?

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Meine Herausforderung in diesem Jahr war es, aus meiner Komfortzone herauszukommen. Ich wollte aus diesen für mich schon recht bequemen Distanzen herauskommen und einen Sprung in die Langstrecke wagen. Ich habe das Jahr mit meinem ersten Bergmarathon begonnen und werde die Saison im Oktober mit einem 62-km-Ultralauf beenden (ich bin immer noch überrascht und kann es nicht glauben, wenn ich das sage). 

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Silvia ist eine vielseitige Outdoor- und Trail-Abenteurerin und Physiotherapeutin.

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Folge all ihren Abenteuern hier.

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Quellen:

[1] https://www.scienceinsport.com/sports-nutrition/having-your-period-on-race-day-does-it-matter/

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